
Die Junioren Weltmeisterschaft für die drei modernsten olympischen Bootsklassen fand dieses Jahr in einem dreitausend Einwohner Ort im Süden von Norwegen statt. Es hört sich unspektakulär an, aber wenn man genau hinsieht, ist es sowohl logistisch als auch landschaftlich beeindruckend.Mit der Nationalmannschaft treffen wir eine Woche vor dem Wettkampf in Risør ein und die Stadt präsentiert sich mit wunderschönen Holzhäusern und Holzbooten.
Im Vorbereitungstraining fahren wir jeden Morgen mit dem Motorboot auf eine kleine Insel, trainieren zwischen den felsigen Schären und abends grillen wir gemeinsam die selbstgefangenen Fische. Neben der wunderschönen Altstadt mit Holzhäusern und Holzbooten, hat Risør seglerisch viel zu bieten. Auf dem Innenkurs zwischen den Schären segeln wir entlang steilen Felsufern bei Flachwasser und böigem Wind. Auf dem offenen Meer hat es konstantere Bedingungen mit hohen Wellen und Strömung.
Zwei Tage vor Wettkampfbeginn ziehen wir mit unseren Booten an den kleinen Hafen. Insgesamt 100 Segelboote standen in der Altstadt verteilt. Vor dem Polizeigebäude, in kleinen Gassen und auf dem Stadtplatz sind Boote zu finden. Das Raceoffice ist im Rathaus und an jeder Ecke steht ein Teambus der Segler aus 27 Nationen. Bei der Eröffnungsfeier sind alle Bewohner da und begrüßen uns sehr herzlich.
Jetzt startet unser wichtigster Wettkampf der Saison, denn es geht um die Kadernominierung für die nächsten zwei Jahre. Unser Ziel ist Top 30% in der U21-Wertung. Es gingen 53 49er Teams an den Start, davon 21 U21 Teams.
Die drei Tage im Qualifying verlaufen sehr durchwachsen. Am ersten Tag haben wir sehr inkonstante Bedingungen mit 5 bis 15kn und großen Winddrehern. Hier schaffen wir es leider nicht immer, die Veränderungen richtig zu deuten und fahren uns sehr hohe Platzierungen ein. Mit frischem Kopf und hoch motiviert starten wir in den zweiten und dritten Tag. Zwei anstrengende Tage mit viel Wind und Welle fordern alle Segler und wir segeln 6 spannende Rennen. Wir schaffen es durch unser gutes Handling und Speed, zwei zweite Plätze und 4 Top 10 Platzierungen einzufahren. Dadurch bringen wir uns in eine gute Ausgangsposition für die letzten Tage mit weiteren 5 Rennen.
Bei zwei spannenden Finaltagen im Goldfleet kämpfen wir um jeden Punkt, um unser Ziel zu erreichen. Bei Starkwind mit sehr hohen, kurzen Wellen oder konstantem Mittelwind geben wir unser Bestes. Den Wettkampf beenden wir mit dem 17. Platz in der Gesamtwertung und dem 5. Platz der U21-Teams ( Results). Damit haben wir das Kriterium für den Nachwuchskader 1 erfüllt und unser Ziel erreicht.
Aus dem Wettkampf nehmen wir viele neue Erfahrungen mit. Wir wissen, wo unsere Stärken liegen und werden stetig daran arbeiten, unsere Fähigkeiten zu verbessern. In die neue Saison gehen wir motiviert und mit dem Ziel, ein fester Bestandteil der europäischen Junioren Spitze zu sein.